Bauers Depeschen


Montag, 24. August 2015, 1510. Depesche



 



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LIED DES TAGES



LIEBE GÄSTE,

nach kurzer Verletzungpause geht es wieder los: zum Start eine Fußball-Kolumne, von morgen an wieder Stadt-Geschichten. Und selbstverständlich wie immer die leidige Veranstaltungs-Propaganda für eine schöne Sache:



JOE BAUERS FLANEURSALON am Sonntag, 18. Oktober, im Theaterhaus.

Die Stadt-Revue mit der Buch-Präsentation: "In Stiefeln durch Stuttgart".

Mit Vincent Klink, Eric Gauthier, Eva Leticia Padilla Band, Toba Borke & Pheel. Durch den Abend führt Christine Prayon. -

Vorverkauf: THEATERHAUS - Kartentelefon: 07 11/4020-720.



Die aktuelle StN-Bundesliga-Kolumne:



DER PATRIOT

Schon nach dem zweiten Spieltag hat die Liga ihre Gefolgschaft wieder im Griff, als gäbe es keinen Anfang und kein Ende in diesem Geschäft. Ganz nebenbei: Der deutsche Fußball schafft mehr als 100 000 Arbeitsplätze. Seine ökonomische Bedeutung wird hierzulande allerdings weit weniger diskutiert als die Frage, ob sich die Bayern-Profis in dieser Saison noch mit Nikolausmütze oder schon in kurzen Ärmeln als Meister feiern lassen. Klar ist nach dem zweiten Spieltag, dass es auch keinen Sinn hätte, sie nur noch mit zehn Mann gegen den Rest der Liga antreten zu lassen. Dann landet eben, wie gegen Hoffenheim, ein Elfmeter-Ball des Gegners am Pfosten, und am Ende feiert wie immer Guardiola.

Die Bundesliga-Dominanz der Bayern ist in München ohne Nebensache, weil ihre sportlichen Erfolge ja erst nach der Tour durch Europas erste Liga die Weltmarkt-Profite im Merchandising-, Fernseh- und Werbegeschäft einfahren. So gesehen stellt sich ernsthaft die Frage, ob es wirklich noch sinnvoll ist, wenn sich die nationalen Teams in der Hoffnung auf ein Wunder bis zur Schmerzgrenze gegen die Superstar-Truppe verausgaben – oder besser gleich mit Platz- und Zeugwart im Angriff antreten, um die Profis für das nächste Spiel gegen einen ebenbürtigen Gegner zu schonen. Von einer Wettbewerbsverzerrung würde ich in diesem Fall nicht reden. Geschäft ist Geschäft. Das liegt am System.

Ach ja, das System. Noch nie, sage ich mal gefühlsmäßig, hat man beim VfB vor der Saison so viel über das „System“ geredet wie seit der Verpflichtung des Trainers Alexander Zorniger. Der Coach aus der Heimat, nicht besonders redegewandt, aber schwäbisch-erdverbunden, predigt eine Art Überfall-Fußball. Die totale Veraus­gabungs-Athletik. Etwas über die Symbolik dieser Kraftmeierei lässt sich im Magazin „11 Freunde“ nachlesen: Zorniger verweist darin auf ein Zitat aus dem Spielfilm „Der Patriot“ mit den Worten: „Da sagt Mel Gibson zu seinen Leuten: ,Ich erwarte von euch nur eins: dass ihr auch die zweite Patrone abfeuert.’ Das erwarte ich auch von meinen Spielern. Wer bereit ist, den zweiten Laufweg zu gehen, der geht auch den dritten und den vierten.“

„Der Patriot“ ist ein derbes, verkitschtes Schlachtendrama über den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg des 18. Jahrhunderts mit dem Australier Mel Gibson in der Hauptrolle. Wohl nicht zufällig hat es der Fußballtrainer zu seinem Philosophie­Vorbild erkoren: Gedreht hat den Historienschinken anno 2000 der erfolgreiche Hollywood-Regisseur Roland Emmerich, wie Zorniger waschechter Schwabe.

Wenn die zweite Patrone bisher im Lauf blieb, wenn der VfB in zwei Spielen null Punkte und sechs Gegentore einfuhr, dann hat das womöglich mit einer Kommunikationspanne zwischen Befehlshaber und Befehlsempfänger in der großen Fußballschlacht zu tun. Von dem ehemaligen Barca-Spieler Xavi gibt es ein Zitat, das ich mir immer wieder auf der Zunge zergehen lasse. Gefragt, ob es möglich sei, im Fußball Perfektion zu erreichen, sagte er: „Schwer zu sagen, aber auf dem Weg dorthin hilft es auf jeden Fall zu wissen, WARUM man etwas tut. Ein Beispiel: Es ist eine Sache, Spieler anzuweisen, sie sollen eine sehr hoch stehende Verteidigung spielen, wo die Außenspieler nach vorn drängen und die Gegner überlaufen. Aber den Spielern zu erklären, warum sie das genau auf diese Art und Weise tun sollen, ist viel effektiver. Wenn Spieler verstehen, warum sie etwas auf eine bestimmte Art und Weise machen, dann kann das den Unterschied ausmachen gegenüber denen, die nur strikt irgend­welchen Anweisungen folgen. Auf dem Feld verläuft nie alles nach Plan. Erst wenn Spieler das Denken hinter der Taktik verstehen, können sie eigenständig auf bestimmte Situationen reagieren.“

Ich fürchte, dahinter verbirgt sich das ganze Geheimnis des Zusammenspiels von Trainer und Spielern. Der Trainer kann seine Spieler nur ein System spielen lassen, das sie auch verstehen. Dafür aber muss der Trainer erst die Spieler und die Chemie seiner Mannschaft begreifen. Sonst geht die Patrone nach hinten los.



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