Bauers Depeschen


Dienstag, 08. Juli 2014, 1314. Depesche



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LIEBE GÄSTE,

auch wenn es völlig sinnlos ist, Sie zum Bestellen von Karten für den Flaneursalon anzuregen, so mache ich es dennoch, bevor Sie sich einbilden, als Weltmeister könnten Sie Kreisligaspieler wie uns einfach vergessen:



FLANEURSALON IM THEATERHAUS

Uta Köbernick. Ella Estrella Tischa. Zam Helga. Toba Borke & Pheel. Sie alle treten am Montag, 13. Oktober, im Flaneursalon auf. Schauplatz: THEATERHAUS. Der Vorverkauf läuft. Kartentelefon: 07 11/4020 720.



SUPPENKÜCHE IN DER ALTSTADT

Samstagnachmittag, 11. Oktober. Essen und Live-Musik am oberen Ende der Leonhardstraße (Rondell).



Der Klick zum

LIED DES TAGES



Die StN-WM-Kolumne:



KÄMPFEN UND SIEGEN!

Kaum noch einer wird sich an die Tage ­erinnern, da die Sonne hoch stand und der Euro tief. Heute steht Frankreichs Abwehr tief und Deutschlands Torhüter bei den Fanatikern so hoch über dem Boden der Realität, dass ihn die „Frankfurter All­gemeine Sonntagszeitung“ (FAS) als Supermann einem kopflosen Typen mit Krücken und Brasilien-Trikot gegenüberstellte. (Die Comic-Zeichnung hat der Stuttgarter ­Illustrator Thilo Rothacker gemacht.)

Selbstverständlich sind solche Über­höhungen im hierzulande maßlos glorifizierten Entertainment-Zirkus namens Fußball-WM legitim. Es wäre langweilig, sie als nationalistischen Größenwahn zu kritisieren und damit der Provokation des Comic-Ausstellers auf den Leim zu gehen.

Mit der erschreckenden Aussicht auf ein langweiliges Leben konfrontiert uns dagegen der begleitende FAS-Text unter dem Titel „Die Chance“. Das erhoffte „Wunder von Rio“ wird als machbar dargestellt, weil die „deutschen Tugenden“ das Größte sind (zum Verständnis: Die deutschen Tugenden sind ein anderes Wort für Rumpelfußball).

Auch die Kommentatoren von ARD und ZDF feiern völlig durchgeknallt das angeblich neue deutsche Team und dessen tolle Taktik, ­­jede Art von schönem Spiel dem Erfolg zu ­opfern. Was heute zählt, schreibt die FAS, ist „Rackern, Arbeiten, Kämpfen“. Begriffe, die wir aus dem Floskel-Repertoire der Politiker und ihrer Marketingfuzzis als „ergebnisorientiert“ & „zielorientiert“ kennen.

Wenn sich die Deutschen als Weltmeister feiern, wird auch der letzte fußkranke ­Hinterbänkler aus der Politik extrem hoch ­stehen, um uns die Parallelen von Fußball und ­richtigem Leben um die Ohren zu ­hauen. Nur wer schuftet bis zum Umfallen, nur wer dem Gegner zeigt, was eine deutsche Harke ist, hat eine Chance. Wer dagegen Lust hat auf das elegante Spiel, wer riskante Ideen und Leichtfüßigkeit liebt, ist ein verdammter Leichtfuß und Müßig­gänger, Verlierer und Versager.

Als tief sitzendem Dauerglotzer am Flachbildschirm stellt sich mir da die naive Frage: Wenn vom deutschen Fußball nur noch Dinge erwartet werden, die uns gierige, fantasielose Leistungsprediger als einzige Voraussetzungen des „Erfolgs“ vor­lügen, wozu dann noch Fußball? Sollte das Spiel zum Profitprodukt ­verkommen, als ginge es um Schunkelmusik, gehe ich lieber ins Kino und schaue „Superman“. So bleiben mir zwei Stunden die Träume vom Sieg des ­Guten, die mir bisher der Fußball bescherte.

Noch träume ich auch beim Anblick der brasilianischen ­Krücke im ungleichen Duell mit dem deutschen Überirdischen: Über Supermans Heldenbirne tritt der ­Fußballgott aus den Wolken des WM-Wahnsinns ins Licht der hoch stehenden Sonne und tröstet uns im tiefen Schmerz: „Blinde ­sehen wieder, und Lahme gehen.“

Der Lahme wird tanzen, womöglich mit dem Blinden, so wie uns der außerirdische Reporter Béla Réthy im Spiel der Argentinier gegen die Schweizer das Leben lehrte: „Zum Tango braucht man zwei.“

Und damit auch der Letzte begreift, was Ergebnisfußball bedeutet, sage ich hier die ungeschminkte Wahrheit: Am Sonntag ­haben die Stuttgarter Kickers 9:0 gegen die SpVgg Weil im Schönbuch gewonnen.



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