Bauers Depeschen


Freitag, 18. Februar 2011, 675. Depesche



NOTIZ

Unter den STN-KOLUMNEN findet man meinen Text über Marc-Uwe Kling, einen jungen, außergewöhnlich guten politischen Kabarettisten, der es mit einem Känguru treibt.



BERLINALE 21

Mit dem Musiker Putte bin ich am Morgen in der Bahn nach Berlin gefahren, bei den Filmfestspielen hatte "Stuttgart 21 - Denk mal!" im Cinemaxx auf dem Potsdamer Platz Premiere. (Putte und ich gehören zu den sogenannten Protagonisten.) Peter Rommel ("Sommer auf dem Balkon", "Wolke 9"), ein alter Weggefährte aus Stuttgart im Berliner Exil, hat den Dokumentarfilm produziert und die Arbeit den jungen Studenten Lisa Sperling und Florian Kläger überlassen. Bei der Pressevorführung am Vormittag gab es Beifall von den Journalisten, bei der Publikumspräsentation am Nachmittag im gut gefüllten Kino war die Resonanz euphorisch, die Diskussion danach lebhaft. Auch das mediale Echo ist groß. Nach der Premiere trafen sich Filmleute und Freunde in der Joseph-Roth-Diele in der Potsdamer Straße, einer schönen, museal gestalteten Kneipe im ehemaligen Wohnhaus des Dichters. Eine lustige Nachbesprechung mit alten Bekannten wie dem Musiker Udo Schöbel. "Stuttgart 21 - Denk mal!" ist am Sonntag, 27. Februar, bei der Stuttgart-Premiere im THEATERHAUS zu sehen. Filmemacher und Mitwirkende stellen sich den Fragen des Publikums. Beginn: 11.30 Uhr. Karten ab sofort - nur an der Theaterhauskasse, Telefon: 07 11 / 4 02 07 20 . - Hier Pressekritiken zum Film:



TAGESSPIEGEL, Berlin

Am Ende des Films blickt die Kamera auf den Stuttgarter Kessel herunter, zwei Männer stehen da, Mitglieder der lokalen Punkband Rocket Freudental. Sie schauen ins Tal, dann fängt einer an zu schreien, einen Songtext ohne Musik, ein zorniges Gedicht: „Weiter lügen ums Verrecken / jede Menge Dreck am Stecken“. Er brüllt runter in die Stadt, rauf in den Himmel: „Stein auf Stein auf Stein / und Mörtel zwischenrein / der Turm wird immer größer / und die Scheiße immer böser / Ich bau Scheiße, stapelweise!“ Der Wutbürger, hier steht er.

Es ist ein parteiischer Film, den die beiden Filmstudenten Lisa Sperling, 24, und Florian Kläger, 23, über die Proteste gegen den Bahnhofsabriss in Stuttgart gedreht haben.

Es ist auch ein roher Film, und das liegt nicht daran, dass er hier, in dem kleinen Kreuzberger Schneideraum, erst in einer vorläufigen Fassung über die Monitore läuft. „Stuttgart 21 – denk mal!“ ist keine Filmkunst, sondern direktes, kraftvolles Doku-Material, authentisch, wahrhaftig, all diese Worte fallen einem ein. Sicher ist auch dies ein Grund, warum der 75-Minüter in letzter Minute als „Gast“ in die Perspektive Deutsches Kino eingeladen wurde (...)



SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, München:

Verstärkt mischen sich die jungen Filmemacher wieder ein in den gesellschaftlichen und politischen Diskurs – auch die heftigen Vibrationen, mit denen Stuttgart 21 die Gesellschaft und ihre politischen Vertreter erschüttert, schlagen sich im Film nieder. In ihrer Dokumentation über den Bürgerprotest gegen den unterirdischen Durchgangsbahnhof bringen die beiden Filmstudienanfänger Lisa Sperling und Florian Kläger eine Fülle von Eindrücken so wild und anarchisch auf die Leinwand, wie man das aus der Wirklichkeit des Stuttgarter Protests kennt: Kundgebungen und Demonstrationen, Planungssitzungen in den Protestzentralen, Bahnhofsgegner in ihren Wohnunge und Befürworter auf der politischen Bühne. „Stuttgart 21 –Denk Mal!“ ist eine dokumentarische Skizze, der es weniger um Polarisierung geht als um das Phänomen der durch ihre Wut politisierten Bürger.



DIE TAGESZEITUNG, Berlin:

Als sozusagen jüngster Film wurde der auf den letzten Drücker fertig gestellte Dokumentarfilm "Stuttgart 21 - Denk mal!" als "Gast" in die Perspektive eingeladen. Die Filmstudierenden Lisa Sperling und Florian Kläger waren im Januar 2009 eher zufällig mit Kamera bei der ersten größeren Demo gegen das Stuttgarter Bahnhofsprojekt dabei. Produzent Peter Rommel, ein Bekannter von Lisas Mutter, hielt die beiden an, am Thema dranzubleiben, öffnete er ihnen die Augen für das, "was da bei euch vor der Haustür passiert". Herausgekommen ist ein parteiischer Film, der Position bezieht und Befürworter des unterirdischen Bahnhofs gar nicht erst zu Wort kommen lässt. Platt bewegungspropagandistisch ist der Film trotzdem nicht, sondern das liebevolle, aber durchaus einblicksreiche Zwischenstandsdokument einer unwahrscheinlichen, auch die Stuttgarter selbst immer wieder überraschenden Protestbewegung.

SOUNDTRACK DES TAGES



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